Nach einer Woche Hospitation am Braun Memorial Hospital (BMH) werde ich am letzten Morgen nach der üblichen Andacht mit Applaus verabschiedet. Natürlich bedanke ich mich sehr herzlich für die Einblicke, die ich hier erhielt und die bereitwilligen Auskünfte über die alltägliche Arbeit. Süßigkeiten aus Deutschland finden sehr viel Anklang.
Abends muß die chirurgische Kollegin noch eine Unterarmfraktur bei einem Kind operieren und lädt mich ein, sie zu begleiten. Wir warten nach Sonnenuntergang, bis Fred mit der Ambulance kommt und das gesamte Team einschließlich Narkosearzt von unseren Wohnhäusern abholt.Den Weg durch die Dunkelheit macht niemand allein, wegen der Möglichkeit, auf Schlangen zu treten, aber auch wegen der immer bestehenden Gefahr, in einer solchen Situation Opfer von Gewalt zu werden.
Die Straßenbeleuchtung funktioniert über die Batterie der Photovoltaik, aber das Krankenhaus liegt im Dunkel. Erst nach Einschalten der Batterie kann der OP- Saal beleuchtet werden. Später schaltet sich die allgemeine Elektrizität wieder an – „PNG Power“ sei Dank!
Der chirurgische Eingriff gelingt problemlos – das Team ist eingearbeitet und hat viel Routine. So werden auch tägliche Herausforderungen, wie defekte Sterilisation oder ein nur eingeschränkt benutzbares Narkosegerät (von zwei vorhandenen Apparaten) gemeistert. Es herrscht eine gelassene und friedliche Atmosphäre in freundschaftlichem und respektvollem Umgang.
Nachdem der junge Patient wieder wohlbehalten auf die Station gebracht wurde, warten wir unter einem herrlichen Sternenhimmel auf die Rückfahrt mit der Ambulance. Nebenan probt ein Chor mit Gitarrenbegleitung die Songs für den nächsten Gottesdienst.
Eine Antwort zu “Abschied vom BMH”
Liebe Ursula,
ausdrücklicher Dank von mir an dich für diesen Satz:
Es herrscht eine gelassene und friedliche Atmosphäre in freundschaftlichem und respektvollem Umgang.
Das wünsche ich uns allen bei der Arbeit.
Habt noch einen herrlichen Tag und herzliche Grüße an Ulrich,
Victoria