Sonntags in Butaweng

Bereits bei unserer Ankunft in Butaweng werden wir eingeladen, den Sonntagsgottesdienst in der kleinen Kirche des „Braun Memorial Hospitals“ (BMH) zu besuchen.

Als wir pünktlich um 9.00 Uhr das Gelände betreten, treffen wir den Gemeindepastor, der eigenhändig die kleine Glocke anschlägt. Er freut sich über unser Kommen, hat schon von uns gehört, aber warnt uns, dass der Gottesdienst in Tok Pisin gehalten wird. Das schreckt uns nicht ab.

Langsam füllen sich die Holzbänke der Kirche. Zehn Studenten des Ausbildungsseminars, oben auf dem Berg in Logaweng, treffen ein – jeder schüttelt uns erst einmal die Hand. Sie werden heute den Gottesdienst gestalten. Zur musikalischen Untermalung haben sie zwei Gitarren mitgebracht.

Zu unserer Überraschung wird Ursula zu Beginn mit Applaus begrüßt.
Der Gottesdienst dauert mehr als zwei Stunden – Bibellesungen, Kirchenlieder aus der englischen und australischen Tradition, Abendmahl, Gebete, eine lange Predigt. Wir verstehen fast kein Wort, sind aber fasziniert von der Lebendigkeit des Ganzen, vor allem von der regen Teilnahme der Gemeinde. Anders als in Europa muss hier niemand zum Mitsingen aufgefordert werden. Während der gesamten Dauer stromern kleine Kinder durch den Saal – und die allgegenwärtigen Hunde.

Von draußen hört man dann und wann den lebhaften Gesang des gleichzeitig abgehaltenen Kindergottesdienstes.

Am Ende werden wir beide noch einmal nach vorn gebeten, um etwas über uns zu erzählen. Der erste Schritt zur Integration ist wohl schon getan.

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Eine Antwort zu “Sonntags in Butaweng”

  1. So einen lebendigen Gottesdienst würde ich hier auch gern mal (wieder) erleben. Das ist leider höchstens beim Kirchentag der Fall. Allerdings wären mir 2 Stunden Gottesdienst dann doch zuviel. Ich habe schon mal Ähnliches bei der afrikanischen Gemeinde in Wuppertal miterlebt. Ist schon beeindruckend, wenn Glaube fröhlich, lautstark und lebendig gelebt wird.
    Ich wünsche Euch weiter viele positive Erfahrungen und weitere Integrationsmomente!

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